Griechische Philologie

(Minor 60)

Studiengang: Bachelor of Arts (RVO19)

Allgemeine Beschreibung

Wollen Sie in die bis heute unheimlich anregende Welt der griechischen Antike eintauchen? Die grossen Klassiker von Homer über das Drama, Herodot und Thukydides, Kallimachos und Theokrit bis Mark Aurel und frühchristliche Denker wie Origenes kennenlernen? Dann studieren Sie Griechische Philologie! Unser Fach, dessen Wurzeln in Zürich bis in Zwinglis «Prophezei» zurückreichen, gehört zusammen mit der Latinistik seit der Gründung der Universität zum Kernbestand der Philosophischen Fakultät. Die beiden Fächer werden traditionell unter der Bezeichnung «Klassische Philologie» bzw. «Classics» im Englischen zusammengefasst. Die griechische und die lateinische Literatur des Altertums werden damit in besonderer Weise als grundlegend hervorgehoben, entsprechend der Bedeutung, die sie für die Ausformung der gesamteuropäischen Kultur in Mittelalter und Neuzeit gewonnen hat und die sich bis in moderne Debatten hinein manifestiert. Die Kenntnis der «Alten Sprachen» eröffnet den Zugang zu unserer Bildungstradition, nicht nur im Bereich der Literatur und der Sprache, sondern auch in den Künsten und Wissenschaften, insbesondere in der Philosophie, sowie in der Gestaltung des Weltbildes und des humanen Selbstverständnisses überhaupt.
Die Gräzistik steht in enger Verbindung und regem Austausch mit verwandten altertumswissenschaftlichen Disziplinen und – hinsichtlich der Methodik und ihren literaturwissenschaftlichen Fragestellungen – mit den modernen Literaturwissenschaften, weshalb sich diese Programme besonders gut zur Kombination mit Griechischer Philologie eignen.
Klassiker wie die frühen Epen Homers und Hesiods werden in der Gräzistik ebenso intensiv erforscht wie die hellenistischen Kleinode eines Kallimachos und Theokrit. Hinzu kommt das weite Spektrum der antiken Philosophie von den Vorsokratikern über Platon bis zu den Kirchenvätern. Weitere Schwerpunkte liegen in der Rhetorik, den verschiedenen lyrischen Ausdrucksformen und ihrem Sitz im Leben. Wir erforschen die Entstehung der Geschichtsschreibung seit Herodot und analysieren die Formen und Inhalte des antiken Dramas anhand der Tragödien und Satyrspiele der Klassiker Aischylos, Sophokles und Euripides sowie der Komödien eines Aristophanes oder Menanders. Gefragt wird nach den Ursprüngen und ersten Erscheinungsformen nicht nur der klassischen literarischen Gattungen, sondern genauso auch von Roman, Biographie, Satire, Fabel, Dialog und Predigt. Unsere Entdeckungslust macht aber auch vor Texten zur paganen und jüdisch-christlichen Religion, vor fachwissenschaftlichen Traktaten, Inschriften, Verwaltungslisten der mykenischen Kultur, Zauberpapyri oder Fantasy-Texten nicht Halt! Dabei wird stets die unglaublich reichhaltige Nachwirkung dieser Texte vom (europäischen, byzantinischen und arabischen) Mittelalter über Renaissance, Barock, Romantik, Moderne und Postmoderne bis heute mit in den Blick genommen und allgemein nach der Aktualität des antiken Nachdenkens für die unmittelbare Gegenwart gefragt.

Zulassungsvoraussetzungen

Für allgemeine Informationen zur Zulassung siehe: https://www.uzh.ch/cmsssl/de/studies/application; Für weitere Informationen siehe Reglemente & Zulassungsbedingungen des Studienprograms

Studienrichtung

Klassische Philologie

Berufsperspektiven

An den Bachelor in Griechischer Philologie schliesst sich in der Regel ein Master im gleichen Bereich an, der für die Ausübung wissenschaftlicher Tätigkeit in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Gräzistik qualifiziert und auch die fachwissenschaftliche Voraussetzung für das Lehrdiplom für Maturitätsschulen bildet. Wegen des Erwerbs überfachlicher Kompetenzen (wie Genauigkeit, Ausdauer und Selbstständigkeit) eröffnen sich weitere Tätigkeitsbereiche wie Bibliotheken, Archive, Verlage, öffentliche Verwaltung, Museen und andere kulturelle Institutionen, Banken, Versicherungen, Journalismus, Verlagswesen, Kulturmanagement und Medienarbeit im weiteren Sinne, internationale Organisationen, Tourismus, Diplomatie.

ECTS Credits

60 ECTS Credits

Studienaufbau

Bachelorprogramme bestehen aus einer ein- oder zweisemestrigen Studieneingangsstufe, während der Eignung und Neigung überprüft werden können.

Teilzeitstudium

Das Mustercurriculum orientiert sich an einem Vollzeitstudium. Ein Teilzeitstudium ist möglich und geht mit einer Verlängerung der Studienzeit einher.

HF-/NF-Kombinationen

Der Bachelorstudiengang besteht aus einem Major-Studienprogramm von 120 ECTS Credits in Kombination mit einem Minor-Studienprogramm von 60 ECTS Credits. Das Minor-Studienprogramm kann an der Philosophischen Fakultät der UZH, an einer anderen Fakultät der UZH oder an einer anderen universitären Hochschule absolviert werden. Für allfällige Kombinationsverbote ist der programmspezifische Anhang zur Studienordnung zu beachten (s. Reglemente).

Unterrichtssprache

Deutsch