Mittellateinische Philologie

(Minor 30)

Studiengang: Master of Arts (RVO19)

Allgemeine Beschreibung

Die Mittellateinische Philologie untersucht die vielfältige, häufig innovative Sprache der mittelalterlichen Quellen und ist bestrebt, die reiche lateinische Literatur des Mittelalters in ihrer Eigenart zu verstehen. Im Studium wird zudem gelernt, Texte in Handschriften zu entziffern und Handschriften an sich als Zeugen der Kultur ihrer Zeit zu interpretieren. Durch diese verschiedenen Facetten ihrer Tätigkeit vermittelt die Mittellateinische Philologie ein umfassendes Bild der mittelalterlichen Kultur.
Im Mittelalter wurde lange Zeit beinahe ausschliesslich Latein geschrieben – aus dieser Epoche sind weitaus mehr Texte in lateinischer Sprache erhalten als aus der römischen Antike: Die lateinischen Quellen machen die grosse Mehrheit der aus Früh- und Hochmittelalter überlieferten Texte aus, und noch im Spätmittelalter dominierte Latein in vielen Bereichen die schriftliche Kommunikation. Die Texte zeichnen sich durch den Reichtum ihrer Sprache aus: Manche Autoren orientieren sich an antiken und spätantiken Vorbildern, manche nähern sich der Volkssprache an, alle finden Lösungen für die Herausforderung, die zeitgenössische Lebenswelt in einer nicht mehr gesprochenen Sprache zu beschreiben. Zugleich ist die mittellateinische Literatur sehr vielseitig: Neben religiösen Werken gibt es Komödien, Invektiven, Satiren, Lieder, Liebesgedichte, Erzählungen, Briefe, Reiseberichte, wissenschaftliche Abhandlungen ebenso wie einfache Notizen und verschiedenstes Anderes.

Zulassungsvoraussetzungen

Für allgemeine Informationen zur Zulassung siehe: https://www.uzh.ch/cmsssl/de/studies/application; Für weitere Informationen siehe Reglemente & Zulassungsbedingungen des Studienprograms

Studienrichtung

Klassische Philologie

Berufsperspektiven

Die Berufsperspektiven dieses Minors hängen wesentlich vom gewählten Major-Studienprogramm ab. Die Kompetenzen, lateinische Texte des Mittelalters zu verstehen und mit mittelalterlichen Handschriften umzugehen, sind häufig eine notwendige Ergänzung für historische arbeitende Fächer wie die Geschichte, Germanistik, Kunstgeschichte, Romanistik und Anglistik. Für Latinisten bedeutet die Mittellateinische Philologie eine wichtige Erweiterung, die auch neue Möglichkeiten für den Unterricht eröffnet. Neben Lehre und/oder Forschung sind als Tätigkeitsfelder insbesondere Bibliotheken, Archive, Verlage, öffentliche Verwaltung, Museen und andere kulturelle Institutionen, Journalismus, Kulturmanagement und Medienarbeit im weiteren Sinne zu nennen. Diese verschiedenen Berufe früherer Absolventinnen und Absolventen erklären sich dadurch, dass überfachliche Kompetenzen wie Genauigkeit, Ausdauer und Selbstständigkeit erworben werden, die in allen möglichen Tätigkeitsbereichen hilfreich sind.

ECTS Credits

30 ECTS Credits

Teilzeitstudium

Das Mustercurriculum orientiert sich an einem Vollzeitstudium. Ein Teilzeitstudium ist möglich und geht mit einer Verlängerung der Studienzeit einher.

HF-/NF-Kombinationen

Der Masterstudiengang besteht aus einem Mono-Studienprogramm von 120 ECTS Credits oder aus der Kombination eines Major-Studienprogramms 90 ECTS Credits mit einem Minor-Studienprogramm von 30 ECTS Credits. Das Minor-Studienprogramm kann an der Philosophischen Fakultät der UZH, an einer anderen Fakultät der UZH oder an einer anderen universitären Hochschule absolviert werden. Für allfällige Kombinationsverbote ist der programmspezifische Anhang zur Studienordnung zu beachten (s. Reglemente).

Unterrichtssprache

Deutsch