Lateinische Philologie

(Minor 30)

Studiengang: Master of Arts (RVO19)

Allgemeine Beschreibung

Latein ist eine Sprache, die verbindet: Dies gilt nicht nur für die Menschen des römischen Imperiums, sondern auch für die Literatur und Kultur unterschiedlicher Regionen des heutigen Europa – und dies über eine Zeitspanne von rund 2500 Jahren. Als lingua franca garantiert Latein Überlieferung und Weiterentwicklung antiken Gedankenguts von der Antike bis ins 18. Jahrhundert.
Ohne Latein kein europäisches Recht, keine Renaissance, kein philosophisches, religiöses oder politisches Denken, wie wir es kennen. Die lateinische Literatur steht am Anfang der französischen, englischen, italienischen, spanischen oder deutschen Literatur. So gilt auch heute noch: Wer Latein studiert, ist anschlussfähig für die meisten universitären Fächer.
Die Latinistik steht in besonderer Verbindung und regem Austausch mit verwandten altertumswissenschaftlichen Disziplinen und – hinsichtlich der Methodik und ihren literaturwissenschaftlichen Fragestellungen – mit den modernen Literaturwissenschaften, weshalb sich diese Programme besonders gut zur Kombination mit Lateinischer Philologie eignen.
Für das Verständnis der lateinischen Texte der Antike werden vielfältige Fragen verfolgt, von denen nur einige wenige genannt seien: Seit wann kann man überhaupt von einer lateinischen Literatur sprechen? Wie kamen die Gattungen des Epos, des Dramas, der Lyrik, der Philosophie und Geschichtsschreibung etc.
von Griechenland nach Italien, und wie entwickelten sie sich dort weiter? Wer schrieb überhaupt Texte, wer kaufte und las sie? Welche Hinweise auf die Alltagssprache können wir in den Komödien von Plautus und Terenz erkennen, und wie sahen wohl ihre Aufführungen aus? Bei der Beschäftigung mit der lateinischen Literatur fasziniert beispielsweise die Lektüre der Metamorphosen Ovids durch ihre Vielfalt antiker Sagenthemen; die Satiren von Horaz und Juvenal spiegeln Szenen des Alltags im augusteischen und kaiserzeitlichen Rom; die erotische Dichtung der Elegiker Properz oder Tibull sowie die Spottepigramme Catulls oder Martials bieten eine unterhaltende Lektüre. Stets sind die griechischen Vorläufer sowie die Rezeption der lateinischen Autoren in der modernen Literatur zu berücksichtigen. Nur im Horizont dieser umfassenden literarischen Perspektive lässt sich die lateinische Literatur angemessen betrachten. Dies zeigt zum Beispiel die Beschäftigung mit der antiken Rhetorik, die bis heute in ungebrochener Kontinuität wirksam ist.
Das Master-Studienprogramm in Lateinischer Philologie setzt einen Bachelor in diesem Studienprogramm oder einen äquivalenten Abschluss voraus (mind. 60 ECTS Credits; fehlende Kenntnisse und Kompetenzen können in Form von Auflagen während des Masters nachgeholt werden). Ein Wechsel von einem Bachelor Minor in den Master Major ist ohne Auflagen möglich. Der Master in Lateinischer Philologie dient einerseits der weiteren Vertiefung der allgemeinen latinistischen Sprach- und Literaturkompetenz und ermöglicht andererseits auch eine gezielte Profilbildung: Je nach persönlicher Neigung kann diese in der Literatur oder Linguistik erfolgen, wobei z. B. in der Lektüre auch Spezialthemen wie die antike Medizin gewählt werden können.

Zulassungsvoraussetzungen

Für allgemeine Informationen zur Zulassung siehe: https://www.uzh.ch/cmsssl/de/studies/application; Für weitere Informationen siehe Reglemente & Zulassungsbedingungen des Studienprograms

Studienrichtung

Klassische Philologie

Berufsperspektiven

Der Breite der Anschlussmöglichkeiten entsprechend bietet der Masterabschluss eine Fülle von Berufsperspektiven: Der Masterabschluss in Lateinischer Philologie ist die Qualifikation für die Ausübung wissenschaftlicher Tätigkeit in Forschung und Lehre und bildet auch die fachwissenschaftliche Voraussetzung für das Lehrdiplom für Maturitätsschulen, wobei für das 1. Unterrichtsfach ein Major und für das 2. ein Minor verlangt wird. Ebenso eröffnen sich Tätigkeitsbereiche in Bibliotheken, Archiven, Verlagen, öffentlicher Verwaltung, Museen und anderen kulturellen Institutionen, Kulturmanagement und Medienarbeit.

ECTS Credits

30 ECTS Credits

Teilzeitstudium

Das Mustercurriculum orientiert sich an einem Vollzeitstudium. Ein Teilzeitstudium ist möglich und geht mit einer Verlängerung der Studienzeit einher.

HF-/NF-Kombinationen

Der Masterstudiengang besteht aus einem Mono-Studienprogramm von 120 ECTS Credits oder aus der Kombination eines Major-Studienprogramms 90 ECTS Credits mit einem Minor-Studienprogramm von 30 ECTS Credits. Das Minor-Studienprogramm kann an der Philosophischen Fakultät der UZH, an einer anderen Fakultät der UZH oder an einer anderen universitären Hochschule absolviert werden. Für allfällige Kombinationsverbote ist der programmspezifische Anhang zur Studienordnung zu beachten (s. Reglemente).

Unterrichtssprache

Deutsch