Lateinische Philologie

(Major 120)

Studiengang: Bachelor of Arts (RVO19)

Allgemeine Beschreibung

Latein ist eine Sprache, die verbindet: Dies gilt nicht nur für die Menschen des römischen Imperiums, sondern auch für die Literatur und Kultur unterschiedlicher Regionen des heutigen Europa – und dies über eine Zeitspanne von rund 2500 Jahren. Als lingua franca garantiert Latein Überlieferung und Weiterentwicklung antiken Gedankenguts von der Antike bis ins 18. Jahrhundert.
Ohne Latein kein europäisches Recht, keine Renaissance, kein philosophisches, religiöses oder politisches Denken, wie wir es kennen. Die lateinische Literatur steht am Anfang der französischen, englischen, italienischen, spanischen oder deutschen Literatur. So gilt auch heute noch: Wer Latein studiert, ist anschlussfähig für die meisten universitären Fächer.
Die Latinistik steht in besonderer Verbindung und regem Austausch mit verwandten altertumswissenschaftlichen Disziplinen und – hinsichtlich der Methodik und ihren literaturwissenschaftlichen Fragestellungen – mit den modernen Literaturwissenschaften, weshalb sich diese Programme besonders gut zur Kombination mit Lateinischer Philologie eignen.
Für das Verständnis der lateinischen Texte der Antike werden vielfältige Fragen verfolgt, von denen nur einige wenige genannt seien: Seit wann kann man überhaupt von einer lateinischen Literatur sprechen? Wie kamen die Gattungen des Epos, des Dramas, der Lyrik, der Philosophie und Geschichtsschreibung etc.
von Griechenland nach Italien, und wie entwickelten sie sich dort weiter? Wer schrieb überhaupt Texte, wer kaufte und las sie? Welche Hinweise auf die Alltagssprache können wir in den Komödien von Plautus und Terenz erkennen, und wie sahen wohl ihre Aufführungen aus? Bei der Beschäftigung mit der lateinischen Literatur fasziniert beispielsweise die Lektüre der Metamorphosen Ovids durch ihre Vielfalt antiker Sagenthemen; die Satiren von Horaz und Juvenal spiegeln Szenen des Alltags im augusteischen und kaiserzeitlichen Rom; die erotische Dichtung der Elegiker Properz oder Tibull sowie die Spottepigramme Catulls oder Martials bieten eine unterhaltende Lektüre. Stets sind die griechischen Vorläufer sowie die Rezeption der lateinischen Autoren in der modernen Literatur zu berücksichtigen. Nur im Horizont dieser umfassenden literarischen Perspektive lässt sich die lateinische Literatur angemessen betrachten. Dies zeigt zum Beispiel die Beschäftigung mit der antiken Rhetorik, die bis heute in ungebrochener Kontinuität wirksam ist.

Zulassungsvoraussetzungen

Für allgemeine Informationen zur Zulassung siehe: https://www.uzh.ch/cmsssl/de/studies/application; Für weitere Informationen siehe Reglemente & Zulassungsbedingungen des Studienprograms

Studienrichtung

Klassische Philologie

Berufsperspektiven

Das Lateinstudium bietet eine Fülle von Berufsperspektiven: An den Bachelor in Lateinischer Philologie schliesst sich in der Regel ein Master im gleichen Bereich an, der für die Ausübung wissenschaftlicher Tätigkeit in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Latinistik qualifiziert und auch die fachwissenschaftliche Voraussetzung für das Lehrdiplom für Maturitätsschulen bildet. Ebenso eröffnen sich Tätigkeitsbereiche in Bibliotheken, Archiven, Verlagen, öffentlicher Verwaltung, Museen und anderen kulturellen Institutionen, Kulturmanagement und Medienarbeit.

ECTS Credits

120 ECTS Credits

Abschluss

Bachelor of Arts UZH

Studienaufbau

Bachelorprogramme bestehen aus einer ein- oder zweisemestrigen Studieneingangsstufe, während der Eignung und Neigung überprüft werden können.

Teilzeitstudium

Das Mustercurriculum orientiert sich an einem Vollzeitstudium. Ein Teilzeitstudium ist möglich und geht mit einer Verlängerung der Studienzeit einher.

HF-/NF-Kombinationen

Der Bachelorstudiengang besteht aus einem Major-Studienprogramm von 120 ECTS Credits in Kombination mit einem Minor-Studienprogramm von 60 ECTS Credits. Das Minor-Studienprogramm kann an der Philosophischen Fakultät der UZH, an einer anderen Fakultät der UZH oder an einer anderen universitären Hochschule absolviert werden. Für allfällige Kombinationsverbote ist der programmspezifische Anhang zur Studienordnung zu beachten (s. Reglemente).

Unterrichtssprache

Deutsch